In einer Spinnstube haben sich im Spätherbst Landleute versammelt.
Die alten Frauen kämmen Wolle und erzählen Märchen: Die Rede kommt auf das Königreich der Rosen, wo die Rosen morgens weiß, mittags rot und abends rosa blühten – bis ein finsterer Zauberer kam und die schöne Prinzessin des Königreichs heiraten wollte. Diese, schön wie die dreifarbigen Rosen selbst, verweigerte dem schwarzen Magier die Hand. Der übte Rache, indem er das Land zur Wüste machte und die Prinzessin in einen erzwungenen Schlaf fallen ließ. Es heißt aber, dass die Rosenprinzessin alle sieben Jahre in der Welt nach einem Retter Ausschau halten darf. - Soweit die Erzählung der alten Spinnerinnen.
Zu diesen gesellt sich ein junger Mann, groß und stark wie ein Baum, und wundert sich über das Märchen: Niemand soll etwas getan haben, niemand soll der Rosen-Prinzessin geholfen haben? Es ist der junge Holzfäller Ondra. Er blickt aus dem Fenster und wie auf ein Zauberwort beginnt es nach seinen Worten draußen zu stürmen und zu gewittern. Der Blitz entzündet einen Baum. Ondra rennt hinaus, löscht das Feuer und beruhigt die Pferde. Die Bauersleute wundern sich über Ondras Furchtlosigkeit. Ondras kluger Vater meint, Ondra wäre vielleicht zu furchtlos, nahezu waghalsig. Man kommt überein, Ondra solle in die Welt ziehen, um zu lernen, was Furcht ist.
Der furchtlose Ondra macht sich auf den Weg, das Fürchten zu lernen. Der Fährmann und der Händler, die ihm begegnen, wundern sich über diese Absicht. Räuber überfallen die Kutsche des Handelsmanns, aber Ondra wird wie im Spiel mit den Räubern fertig.
Einer der Räuber, der junge lustige Ferko, merkt, dass Ondra ein Starker ist und hofft, Nutznießer zu werden.