Endres, ein armer Bauernsohn, möchte mehr aus seinem Leben machen.
Sein Vater hält ihn für einen Taugenichts, nur weil er gern Lesen und Schreiben lernen möchte und für ein Handwerk nicht viel Geschick hat. Von zu Hause fortgeschickt, kommt er an das Schloss des Königs. Bald erkennt der König Endres gutes Wesen und gibt ihm den Posten des Leibdieners, dessen wichtigste Aufgabe es ist, dem König nach dem Essen stets eine goldene Schüssel zu bringen. Darin befindet sich das Fleisch einer zubereiteten weißen Schlange. Wer davon isst, beherrscht die Sprache der Tiere. Doch nur der König weiß davon und niemand sonst darf sehen und wissen, was in der Schüssel ist. Denn durch dieses Geheimnis gelingt es dem König, unter seinen Untertanen Feinde und Verräter zu enttarnen, oder auch Unwetter vorauszusagen. Nur dadurch besitzt er seine allerorts bekannte Weisheit und Weitsicht.
Endres erfüllt seine neuen Pflichten vorbildlich und fühlt sich wohl am Hofe des Königs. Als er eines Tages dem Lieblingspferd der Königstochter das Leben rettet, steigt sein Ansehen bei Hof und er findet sogar Beachtung durch Prinzessin Leonora. Sie ermuntert ihn, in die goldene Schüssel zu sehen, was Endres jedoch ablehnt, weil dies bei Todesstrafe verboten ist. Zudem hat er das Gefühl, dass es dem König nicht verborgen bleibt, wenn er etwas Unrechtes tut. So wundert es ihn auch, dass er vom König bezichtigt wird, einen Ring der Königin gestohlen zu haben.
Nur durch die Fürbitte der Prinzessin bekommt er die Chance, seine Unschuld zu beweisen, denn an sich würde sofort der Kerker auf ihn warten. In seiner Not sieht Endres in die goldene Schüssel, da er hofft, so die Weisheit des Königs zu erlangen. Als er dort weißes Schlangenfleisch sieht, isst er vom Teller und ist nun in der Lage, die Sprache der Tiere zu verstehen. So belauscht er die Hühner, Enten und Tauben im Schlosshof und erfährt, dass eine Ente den Ring verschluckt hat. Nachdem der König davon erfährt, ahnt er, dass Endres das nicht zufällig herausgefunden hat.
Endres ist nun gezwungen, das Schloss zu verlassen und erhält von der Prinzessin deren Pferd geschenkt. Er flieht in den Wald, gejagt von den Soldaten des Königs.
Da ihm das Pferd behilflich ist, kann er seine Verfolger abschütteln und in Not geratenen Tieren helfen, die ihm daraufhin dankbar sind und ihm verraten, dass „noch nichts verloren“ sei.