Die Dokureihe zeigt das Leben des dänischen Tierreichs – Geschichten von Geburt und Tod, Paarung und Hunger, Beutezügen und Zärtlichkeit – und ist ein Ausdruck des Wunsches, die wilde Welt vor der Haustür wiederzuentdecken.
Der Wald
Die erste Folge führt in die Wälder Dänemarks und gibt Einblicke in das Leben von Füchsen, Adlern, Mäusen, Grünspechten, Mardern und Rehkitzen.
In Dänemark sind nur noch etwa 15 Prozent der Fläche mit Wäldern bedeckt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden zahlreiche Waldstücke gerodet, um Platz für Ackerland zu schaffen.
Einige der Gebiete wurden zwar wieder aufgeforstet, doch Büsche und Pflanzen entfalten sich zwischen den akkurat gepflanzten Baumreihen nicht so gut wie in einem natürlich gewachsenen Wald.
Die dänische Regierung bemüht sich nun, das ursprüngliche Ökosystem wiederherzustellen und die verbleibenden Tier- und Pflanzenarten bestmöglich zu schützen, um die Artenvielfalt in Dänemarks Wäldern nachhaltig zu verbessern.
Meere und Küsten
Ganz im Osten Dänemarks nahe der Insel Christiansø teilen sich unzählige Tierarten den Meeresraum: Kegelrobben schwimmen Seite an Seite mit Schweinswalen, einer kleinen, mit den Delfinen verwandten Zahnwalart, die als einzige weltweit zur Paarungszeit die dänischen Gewässer aufsucht. Auch Wanderfalken und die nachtaktiven Europäischen Hummer – die größten Krustentiere des Landes – fühlen sich in den Küstengebieten zu Hause.
Dänemarks Mini-Sahara Råbjerg Mile steht niemals still: Die Düne wandert jährlich etwa 15 Meter mit dem Wind von der Landspitze der Stadt Skagen in Richtung der Ostküste Jütlands.
Auf dem Land
Um auf den Feldern und Wiesen Dänemarks zu überleben, sind Klugheit und Erfindungsreichtum gefragt. Im nordwestlich von Jütland gelegenen Nationalpark Thy kämpfen brünstige Rothirsche um den Fortbestand ihrer Art: Die Männchen prallen frontal mit ihren Geweihen aufeinander und messen sich, der Stärkere darf möglichst viele Hirschkühe begatten.
Der Kleine Moorbläuling bringt Ameisen geschickt dazu, seinen Schmetterlingsnachwuchs aufzuziehen. Im Herbst erfüllt der Tanz der Stare den Himmel und ihr beeindruckender Schwarm hängt wie eine schwarze Sonne über der Erde. Millionen Zugvögel machen auf ihrer Reise gen Süden in Dänemark Rast. Auf der Suche nach Nahrung verbringen sie die Nacht in den Sümpfen Jütlands und bieten ein atemberaubendes Naturschauspiel.
Seen und Flüsse
In Dänemark gibt es mehr als 120.000 Seen und 70.000 Kilometer Wasserstraßen. Diese Gewässer bieten zahlreichen Tierarten einen Lebensraum.
Der farbenfrohe Eisvogel taucht blitzschnell ins Wasser ein, um Beutefische zu fangen. Nicht weit entfernt baut der Biber seinen Damm aus allem, was er in der Umgebung findet. Die Meerforelle schwimmt Hunderte Kilometer gegen den Strom zu ihrem Laichplatz. Mit einem Körpergewicht von etwa 25 Kilogramm kann der Hecht die Größe eines siebenjährigen Kindes erreichen. Der Kormoran wird in Dänemark nicht überall gerne gesehen, denn der schwarz gefiederte Vogel hat einen so unbändigen Hunger, dass er einige Fischbestände bedroht.