1877 heiratet der gefeierte russische Komponist Peter Tschaikowsky die junge Antonina Miljukowa, eine glühende Verehrerin seiner Musik.
Doch die Ehe, die der homosexuelle Tschaikowsky aus gesellschaftlichem Kalkül eingeht, entwickelt sich schnell zu einer Katastrophe. Kirill Serebrennikov inszeniert ein intensives Drama (2022) über toxische Beziehungen und gesellschaftliche Zwänge.
Antonina Miljukowas Leben ändert sich schlagartig, als sie die Musik Tschaikowskys hört: Sie verfällt dem Komponisten, schreibt ihm leidenschaftliche Briefe und drängt ihn schließlich zur Heirat. Für Tschaikowsky, der im zaristischen Russland seine Homosexualität verbergen muss, kommt dies wie gerufen: Er sieht die Ehe als Möglichkeit, seinen guten Ruf zu wahren.
Die ersten Tage ihrer Beziehung sind von Hoffnung geprägt, doch bald zeigt sich die bittere Realität: Tschaikowsky empfindet keine Liebe für Antonina und behandelt sie zunehmend abweisend. Seine Launenhaftigkeit und seine Unfähigkeit zur Nähe treiben sie an den Rand der Verzweiflung. Als er eines Nachts versucht, sie zu erwürgen, flieht er am nächsten Morgen nach Sankt Petersburg und lässt sie allein zurück.
Antonina verlässt ebenfalls die eheliche Wohnung, um ihre Familie bei Kiew zu besuchen, bleibt aber besessen von der Idee, ihn zurückzugewinnen. Ihre Versuche – bis hin zur Anwendung von Hexerei – scheitern jedoch kläglich. Während Tschaikowsky endgültig mit ihr abschließen will, beginnt sie eine Beziehung mit ihrem Anwalt Schlykow und bekommt drei Kinder mit ihm. Doch Stolz und Eigensinn, vielleicht auch tiefes Gefühl lassen sie an Tschaikowsky festhalten; mit fatalen Folgen.
Kirill Serebrennikov erzählt in „Antonina Tschaikowsky“ die tragische Geschichte einer Frau, deren obsessive Liebe sie in den Wahnsinn treibt. Mit einer beeindruckenden visuellen Gestaltung und intensiven Charakterstudien beleuchtet der Film nicht nur die zerstörerische Dynamik einer unglücklichen Ehe, sondern auch die gesellschaftlichen Zwänge des 19. Jahrhunderts, die beide Protagonisten gefangen halten.
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Mit
Alyona Mikhaïlova (Antonina Miljukowa), Odin Lund Biron (Peter Tschaikowsky), Filipp Avdeev (Modest/Anatol Tschaikowsky), Aleksandr Gorchilin (Brandukow), Nikita Elenev (Kotek), Natalya Pavlenkova (Olga Nikaronowna), Ekaterina Ermishina (Lisa), Vladimir Mishukov (Schlykow)
Regie: Kirill Serebrennikov
Drehbuch: Kirill Serebrennikov
Produktion: Hype Film
Kinoprime: Logical Pictures
Charades Productions: Bord Cadre Films, ARTE France Cinéma
Produzent/-in: Kirill Serebrennikov, Ilya Stewart, Murad Osmann, Pavel Burya
Kamera: Vladislav Opelyants
Schnitt: Yuriy Karih
Musik: Daniil Orlov
Land: Frankreich, Russland
Jahr: 2022
Herkunft: ARTE F
Text: Arte.tv
Laufzeit: 02:15:00