Der Heiler Jan Mikolášek lebt in den totalitären 1950er Jahren in der Tschechoslowakei.
Er ist ein Mann mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, weshalb sich täglich von seinem Haus, einer Villa in Jenštejn, lange Schlangen bilden. Die Menschen, die von ihm behandelt werden wollen, müssen eine klare Flasche mit ihrem Urin mitbringen. Diesen untersucht der Heiler mit Hilfe einer Lampe, diktiert seinem Assistenten František die Diagnosen und einen speziellen Behandlungsplan für jeden Patienten. Er kann aber nicht jedem helfen. Menschen, bei denen er Krebs diagnostiziert, schickt er zu einem Facharzt. Mikolášek hat ein Zertifikat als Experte für Heilpflanzen, er mag es aber nicht, wenn er als Doktor angesprochen wird. Ohne seiner Berufung nachgehen zu können, jeden Tag möglichst viele Patienten zu behandeln, wird er schnell gereizt.
Wunden werden bei ihm mit Kamilleumschlägen versorgt, er verordnet seinen Patienten eine seiner vier speziellen Kräutermischungen, manchmal auch einen Petersiliensud oder einfach Vitamine oder Sonnenlicht. Hin und wieder gibt er seinen Patienten Geld für einen Urlaub am Meer oder in den Bergen. Er ist überzeugt, der Glaube mache die Hälfte des Heilerfolges aus. Mikolášek ist sehr naturverbunden und auch gläubig. In seinem Garten hat er ein Kreuz errichten lassen, vor dem er jeden Tag, auf von ihm dort platzierten spitzen Steinen kniend, betet.
Seine Mitarbeiter fragen ihn, warum er sich nicht zur Ruhe setzt, jetzt wo im Land ein neuer politischer Wind wehe, doch er will nicht damit aufhören, sein Wissen und seine heilenden Hände zum Wohl der Patienten einzusetzen. Auch die Stadt hat schon Ideen, was mit seinem Haus geschehen könnte: Man würde dort gerne einen Kindergarten einrichten. Die der kommunistischen Zensur unterliegenden Zeitungen schreiben schlecht über ihn.
Sie berichten über einen Scharlatan, der mit seiner Heilkunst reich geworden ist, und würden ihn am liebsten im Gefängnis sehen.