In der Romanverfilmung "Die Mittagsfrau" wird die Lebens- und Leidensgeschichte einer Frau erzählt, die trotz widriger Umstände nicht bereit ist, ihren Traum vom selbst bestimmten Leben aufzugeben.
Helene kommt mit ihrer Schwester Martha in das aufregende Berlin der wilden 1920er-Jahre. Martha verliert sich im Party- und Drogenrausch, Helene will Medizin studieren und Ärztin werden.
In Karl findet sie die Liebe ihres Lebens. Die Tür zur Welt scheint für sie weit offenzustehen. Mit Karls jähem Tod und dem gesellschaftlichen Umsturz durch die Nazis begegnet sie Wilhelm, der sich unsterblich in sie verliebt.
Doch ihre Lebensenergie und ihr starker Wille passen nicht zu Wilhelms traditionellen Rollenbildern und ihrer Mutterschaft. Helene trifft eine ungeheuerliche Entscheidung.
Helene hingegen trifft Karl, einen poesieliebenden, linken Intellektuellen. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Helene will studieren und nicht Mutter sein, Karl wird auf offener Straße von SA-Truppen erschlagen, bald darauf übernehmen die Nazis die Macht. Als Tochter einer jüdischen Mutter hat sie es immer schwerer. Sie arbeitet als Krankenschwester im Hospital und wird von Max, einem SS-Offizier umworben.
Jahre später wünscht sich Helene nichts sehnlicher, als Max loszuwerden. Er hat ihr Papiere besorgt, die sie als Arierin ausweisen - dafür hat sie ihn geheiratet, sich ihm völlig untergeordnet und nach einer Vergewaltigung sein Kind bekommen, zu dem sie keine emotionale Nähe aufbauen kann. Als der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation Deutschlands zu Ende geht, befreit auch Helene sich und lebt endlich ihr eigenes Leben.
Mala Emde spielt Helene, diese ambivalente Protagonistin, die ihre Träume und Wünsche stets als Spielball gesellschaftlicher und politischer Umstände opfern muss, zurückgenommen und gleichsam sehr stark. "Die Mittagsfrau" ist kein unterhaltsamer Film, aber einer, der zutiefst berührt und heutige Freiheiten vielleicht auch nochmal verdeutlicht.
Produktionsjahr: 2023
Produktionsland: Deutschland
Zusatzinfo: Mit Mala Emde, Max von der Groeben, Thomas Prenn u. a.
Regie: Barbara Albert
Text: NDR
Laufzeit: 02:11:22